Financial Times Deutschland |
Iran-Diplomaten
EU gibt keine Visa mehr
© 2009 Financial Times Deutschland 07.07.2009
von Fidelius Schmid (Brüssel)
Ausgabestopp beschlossen: Diplomaten und Staatsbedienstete aus dem Iran bekommen in allen 27 Staaten der Europäischen Union keine Einreisevisa mehr genehmigt.
Kommentar
Das Iran-Dilemma
07.07.2009 © 2009 The Financial Times, © Illustration: dpa
von Philip Stephens Das Regime in Teheran ist durch die brutale Reaktion auf die Protestbewegung diskreditiert. Israel könnte das nutzen, um die Atomanlagen zu bombardieren. Doch das wäre grundfalsch.
|
spiegel.de |
EXIL-IRANER IM WIDERSTAND
Der Mann, der die Knüppel-Perser identifiziert
06.07.2009
Von Yassin Musharbash Als Student war Farshad Ebrahimi Anführer einer regimetreuen, paramilitärischen Gruppe in Iran. Heute lebt er im Exil und identifiziert in seinem Blog Ex-Kollegen, die Oppositionelle niederknüppeln. Seine Form des Widerstands ist umstritten - und gefährlich.
NEUAUSZÄHLUNG
Wächterrat bestätigt Ahmadinedschads Sieg
29.06.2009
Keine Änderung trotz erneuter Öffnung der Wahlurnen: Nachdem Teile der abgegebenen Stimmen nochmals ausgezählt worden sind, bestätigt der iranische Wächterrat den angeblichen Sieg von Amtsinhaber Ahmadinedschad - die Nachzählung habe keine Abweichungen ergeben.
DIPLOMATISCHE KRISE
Iran lässt Mitarbeiter der britischen Botschaft frei
29.06.2009 Teheran lenkt ein: Die iranischen Behörden haben mehrere festgenommene einheimische Angestellte der britischen Botschaft in Teheran freigelassen.
IRAN
Ahmadinedschad will Tod von Neda untersuchen lassen
29.06.2009 Sie starb auf offener Straße und wurde zur Ikone der iranischen Protestbewegung, jetzt kündigt Irans Präsident Ahmadinedschad an, den Tod der Demonstrantin Neda untersuchen zu lassen. Er will den Verdacht entkräften, die junge Frau sei von Anhängern des Regimes erschossen worden.
UNRUHEN IN IRAN
Revolte der Frauen
26.06.2009
Von Annett Meiritz
Sie demonstrieren für einen Regimewechsel, sie attackieren schwerbewaffnete Polizisten - und sie werden brutal geschlagen. Iranerinnen stehen bei den Unruhen an vorderster Front. Ihr Einsatz beweist, dass das westliche Bild der Frau im Gottesstaat längst überholt ist.
PROTEST IN TEHERAN
Mussawi setzt auf Verhandlungen
25.06.2009
Irans Oppositionsführer Mussawi ändert seine Strategie. Nach tagelangen blutigen Protesten und dem brutalen Vorgehen der Sicherheitskräfte will er weitere Opfer bei den Demonstrationen gegen das Ergebnis der Präsidentenwahl vermeiden - nun will er mit seinen Gegnern verhandeln.
WELTKRISE PRIVAT
Grün ist nicht grün
25.06.2009
Von SPIEGEL-ONLINE-Krisenkolumnist Thomas Tuma Grün ist die Farbe des Protestes - allerdings nicht bei der gleichnamigen deutschen Partei, sondern in Iran. Was soll nun aus Claudia Roth werden - und aus dem Ölpreis?
GEISTLICHE IN IRAN
"Eine Regierung, die sich auf Lügen stützt"
24.06.2009 Er ist der Präsident eines Gottesstaats, doch viele Geistliche wenden sich von ihm ab: Irans Präsident Ahmadinedschad verliert Rückhalt unter den Ajatollahs - manche halten Widerstand gegen ihn gar für eine religiöse Pflicht, erklärt die Islamwissenschaftlerin Katajun Amirpur.
|
diepresse.com |
EU protestiert
EU protestiert gegen Hinrichtungen im Iran
06.07.2009 Die Europäische Union hat die jüngsten Hinrichtungen im Iran verurteilt. Am Samstag waren in der Stadt Karaj 20 Menschen wegen Drogenhandels gehenkt worden.
Iran:
„Ahmadinejad hetzt zum Genozid auf“
06.07.2009 Menschenrechtsexperte fordert Vorgehen gegen Präsidenten und sein Regime. Ahmadinejad spricht von den Juden als „stinkende Kadaver, Krebsgeschwüre, dreckige Bakterien, Barbaren und Vieh“.
Aussenpolitik
Wächterrat bestätigt Ergebnisse der Präsidentenwahl
30.06.2009
Nach teilweiser Neuauszählung der Stimmen bestätigt der iranische Wächterrat das Wahlergebnis der Präsidentenwahlen vom 12. Juni. Der Sieg von Ahmadinejad ist damit rechtmäßig.
(DiePresse.com)
G-8-Staaten verurteilen die Gewalt im Iran
26.06.2009 | 06:40 |
Diplomatenkreisen zufolge haben sich die G-8-Staaten auf eine Verurteilung der Gewalt nach der Präsidentenwahl im Iran geeinigt. Es wird eine Erklärung der Außenminister erwartet.
Antrittsbesuch bei Obama
Angela Merkel trifft Barack Obama
26.06.2009 | 08:04 | Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel ist am Donnerstag zum Antrittsbesuch bei US-Präsident Barack Obama in Washington eingetroffen. Speziell der Klimaschutz soll Thema bei den Gesprächen sein.
Iranischer Arzt:
"Islamische Bassij-Miliz tötete Neda"
26.06.2009 | 09:20 | Arash Hejasi leistete nach eigenen Angaben Erste Hilfe, nachdem auf die junge iranische Studentin geschossen wurde. Das iranische Regime gibt einem BBC-Journalisten die Schuld an Nedas Tod.
|
Sueddeutsche.de |
Machtkampf in Iran
"Amerikas fünfte Kolonne"
04.07.2009, 13:45 Oppositionsführer Mussawi wird erstmals offen als Handlanger der USA verdächtigt. Unterdessen erwägt die EU weitere Sanktionen und ein Mitarbeiter der britischen Botschaft wird angeklagt.
Iranisches Atomprogramm
USA geben Israel freie Hand gegen Iran
05.07.2009, 18:33
US-Vizepräsident Joe Biden schlägt neue Töne gegenüber Iran an: Amerika würde sich einem israelischen Militärschlag gegen das Land nicht widersetzen.
Iran
Wächterrat bestätigt Sieg Ahmadinedschads
29.06.2009, 19:13
Nach der teilweisen Neuauszählung der Stimmen, bestätigt der Wächterrat in Iran das Wahlergebnis. Der Sieg Ahmadinedschads ist damit aus offizieller Sicht rechtmäßig.
Iran
Wächterrat bestätigt Wahlergebnisse
29.06.2009, 19:05
Der allmächtige Wächterrat in Iran hat das bisher umstrittene Ergebnis der Präsidentschaftswahlen bestätigt. Das berichtete das Staatsfernsehen. Damit ist der Sieg von Amtsinhaber Ahmadinedschad aus offizieller Sicht rechtmäßig.
Untersuchung zum Tod Nedas
Misstrauen in Iran
29.06.2009, 17:56
Ein Kommentar von Rudolph Chimelli
Eine ehrliche Aufklärung des Todes der jungen Neda Agha-Soltan wird es nicht geben. Ahmadinedschad versucht mit Hilfe der konservativen Justiz sein Volk zu besänftigen.
Machtkampf in Iran
Der Konflikt schwelt weiter
29.06.2009, 08:50
Iran lässt Mitarbeiter der britischen Botschaft frei und zählt einen Teil der Stimmen der Präsidentenwahl nochmals aus. Unterdessen kommen aus Teheran Berichte über neue Proteste - und die Brutalität der Milizen.
Iran
Ahmadinedschad lässt Nedas Mörder suchen
29.06.2009, 12:09
Die Justiz soll den Mörder der getöteten Neda finden und verurteilen, fordert Irans Präsident Ahmadinedschad - damit die "Propaganda ausländischer Medien" ein Ende habe.
Bassidschi-Miliz in Iran
Willkür und brutale Gewalt
29.06.2009, 13:48
Von Oliver Bilger
Die regierungstreue Bassidschi-Miliz ist berüchtigt bei der iranischen Opposition. Jetzt werden immer mehr Details ihres harten Vorgehens bekannt.
Redaktionstipps:
Alltag hier und da (Iran).
26.06.2009 18:30
Text: sebastian-mraczny
Eine subjektive Auswahl von Sehens- und Lesenswertem aus dem jetzt-Kosmos. Mit Zeug von Schallplatenkind, Kadja, einer angeblichen Iran-Korrespondentin und warimurlaub.
Alltag: Kadja fasst einen Sachverhalt zusammen, den wahrscheinlich viele kennen: an manchen Tagen sieht man lauter Schwangere, dann wieder nur Josef-Fritzl-Lookalikes. Stereotypen-Tage, quasi.
Proteste in Iran
Kompromiss in der Familie
26.06.2009, 10:09
Ein Kommentar von R. Chimelli
In Iran erlöschen die Massendemos. Die Oppositionellen müssen über andere Methoden nachdenken, wie sie den Druck aufrechterhalten können, um bei Verhandlungen respektiert zu werden.
Machtkampf in Iran
Trauermarsch in Teheran abgesagt
25.06.2009, 06:47
Der Widerstand schwindet weiter: Ein für heute geplanter Gedenkmarsch für die Opfer der Proteste wird abgesagt, Mussawi setzt auf Verhandlungen mit der Regierung.
Aufruhr in Teheran
Iran ohne Sieger
23.06.2009, 18:52
Ein Kommentar von R. Chimelli Die Überprüfung der Wahlergebnisse war juristisches Schattenboxen, nur dazu bestimmt, Zeit verstreichen zu lassen. Während diese verging, sollte der Protest abflauen. Genau dies geschah.
Teheran und der Westen
Das Dilemma mit Iran
22.06.2009, 9:17
Eine Außenansicht von Joschka Fischer
Der Kampf und die Macht in Iran - und die Reaktionen: Eigentlich müsste sich der Westen den Wahlbetrügern verweigern. Doch ohne sie ist kein Konflikt in Nahost zu lösen.
|
www.zeit.de |
Unruhen in Iran
War’s das?
© DIE ZEIT, 02.07.2009 Nr. 28
Von Ulrich Ladurner | Der Aufstand in Iran hält nicht, was sich der Westen von ihm versprach. Doch das Regime in Teheran ist schwer getroffen
Krise in Iran
"Kein Überbietungswettbewerb der Empörung"
© ZEIT ONLINE, Tagesspiegel 24.6.2009 - 16:20 Uhr
Die Staatengemeinschaft solle eine geschlossene Haltung bewahren: Außenstaatsminister Gernot Erler (SPD) über das Verhältnis zu Teheran in Zeiten der Krise
Verwirrung
Wächterrat widerspricht iranischem Regimesender
© ZEIT ONLINE 24.6.2009 - 11:11 Uhr
Das Mullah-Regime hat für Verwirrung gesorgt: Staatliche Berichte über Unregelmäßigkeiten bei der Präsidentenwahl waren plötzlich nicht mehr wahr.
Wahl Ahmadineschads
Wächterrat kritisiert Wahlergebnis in Iran
© ZEIT ONLINE, dpa, Reuters, raw 22.6.2009 - 10:30 Uhr
Der Wächterrat hat die Vorwürfe der Demonstranten in Teilen bestätigt. Drei Millionen Stimmzettel wurden demnach zu viel abgegeben – die Wahl sei dennoch gültig
Ajatollah Chamenei
"Politische Entscheidungen fallen nicht auf der Straße"
19.6.2009 - 11:58 Uhr
© ZEIT ONLINE, dpa, Reuters, sp
Irans religiöser Führer Chamenei hat im Freitagsgebet seine Unterstützung für Präsident Ahmadineschad bekundet. Er rief aber alle Parteien dazu auf, die Gewalt zu beenden.
|
www.welt.de |
Die Islamschulen von Qom
Die Islamschulen von Qom, Heimat der Mullahs
6. Juli 2009, 04:00 Uhr
Von Berthold Seewald Sollte es sich bei der Wortmeldung einer Klerikergruppe aus Qom um mehr handeln als einen punktuellen Einwurf, könnte das die iranische Führung vermutlich mehr verunsichern als Demonstrationen auf den Straßen Teherans. Denn schon einmal wurden in Qom Meinungen formuliert, die das Land nachhaltig erschütterten: "Erhebt euch zu Revolution, Dschihad und Reform, denn wir wollen nicht unter der Herrschaft der Verbrecher leben." Das predigte im März 1963 ein unbekannter Geistlicher und Lehrer des islamischen Rechts an der Rechtsschule der Stadt. Sein Name war Ruhollah Khomeini.
Irans religiöse Elite
Schutzherren für den Protest
6. Juli 2009, 04:00 Uhr
Von Stephanie Rupp
Irans religiöse Elite ergreift immer deutlicher Partei für die Gegner Ahmadinedschads. Dessen Anhänger werden hingegen immer radikaler. Jetzt fordern sie, Oppositionsführer Mussawi wegen Hochverrats den Prozess zu machen
Menschen im Iran
"Vielleicht geht es den Menschen im Iran noch nicht dreckig genug"
6. Juli 2009, 04:00 Uhr
Von Gespräch: Jennifer Wilton
Mit 13 Jahren war er Kindersoldat, mit 15 Jahren flüchtete er. Heute ist der gebürtige Iraner Amir Kassaei Vorstandssprecher des Art Directors Club
Geistliche im Iran
Wichtige Geistliche bieten Irans Regime die Stirn
6. Juli 2009, 04:00 Uhr
Kleriker aus Schiiten-Hochburg kritisieren das offizielle Wahlergebnis - EU erhöht diplomatischen Druck
Überwachungsstaaten
Diktatoren arbeiten an perfekter Internetkontrolle
30. Juni 2009, 11:08 Uhr
Von Ulrich Clauß
Jeder Versuch, das Internet flächendeckend zu zensieren, scheitert bislang an der Transparenz der Netze. Aber das kann sich ändern. Denn Staaten wie der Iran, China und auch Russland arbeiten daran, sich vom weltweiten Netz abzukoppeln. Ihr Vorteil: Sie können andere als die lateinischen Schriftzeichen verwenden.
INTERNET
Das Internet macht nicht dumm
30. Juni 2009, 04:00 Uhr
Aus internationalen Zeitschriften: Schon Sokrates irrte, als er sich gegen schriftliche Überlieferung sperrte
Neuauszählung
Iranischer Wächterrat bestätigt Wahlergebnisse
29. Juni 2009, 19:36 Uhr
Der Wächterrat im Iran hat das bisher umstrittene Ergebnis der Präsidentschaftswahl bestätigt. Das berichtete das Staatsfernsehen. Damit ist der Sieg von Amtsinhaber Mahmud Ahmadinedschad bei der Wahl Mitte Juni aus offizieller Sicht rechtmäßig. In den vergangenen Wochen hatte es massive Ausschreitungen gegeben.
Iran
Arzt bezichtigt Bassidsch-Miliz des Mordes an Neda
26. Juni 2009, 09:39 Uhr
Im Fall der getöteten iranischen Studentin Neda hat ein Arzt die islamische Bassidsch-Miliz für den Tod der Frau verantwortlich gemacht. Arasch Hedschasi, der nach eigenen Angaben beim Opfer erste Hilfe leistete, sagte der britischen BBC, die umstehende Menge habe einen Motorradfahrer als Schützen ausgemacht.
Iran
Ahmadinedschad warnt Obama vor Einmischungen
25. Juni 2009, 11:17 Uhr
Kurz nachdem Präsident Barack Obama seinen Ton im Iran-Konflikt verschärft hat, hat Präsident Mahmud Ahmadinedschad seinen US-Kollegen jetzt aufgefordert, jegliche Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Irans zu unterlassen. Obama mache einen Fehler, wenn er den Ton von Vorgänger George W. Bush annehme.
Proteste
Gewalt im Iran eskaliert erneut
25. Juni 2009, 10:18 Uhr In Irans Hauptstadt Teheran ist es am Abend erneut zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen
Rede des Ayatollahs
Chamenei bestätigt Wahlsieg Ahmadinedschads
19. Juni 2009, 11:03 Uhr
Nicht nur im Iran war seine Rede mit Spannung erwartet worden: Der oberste Führer des Landes, Ayatollah Ali Chamenei, nannte bei seinem ersten öffentlichen Auftritt seit Beginn der Unruhen die Wahlen "ein Beispiel der iranischen Demokratie". Und er sprach von einem klaren Sieg Ahmadinedschads.
Meinungsfreiheit
Opposition im Iran setzt aufs Internet
17. Juni 2009, 10:03 Uhr
Im Iran spielen die neuen Medien bei den Protesten gegen das Ergebnis der Präsidentenwahl eine zentrale Rolle. Mit Hilfe von Diensten wie Twitter, Facebook oder YouTube kommunizieren die Demonstranten untereinander - und mit der Außenwelt
|
www.faz.net |
Iranische Protestbewegung
Die Angst ist überall
06. Juli 2009
Von Swantje Karich 06. Juli 2009 Basim hat sich gemeldet. Sechs Tage hat es gedauert. Basim, der fünfundzwanzigjährige Student, Organisator von Demonstrationen gegen das iranische Regime. Der Chat mit ihm war plötzlich abgebrochen. Seine letzte Zeile: „tanke you for your nice ddddd ddssssfggggg“. „Mein Kopf ist runtergefallen. Ich bin ohnmächtig geworden. Ich war zu erschöpft. Als ich im Krankenhaus aufwachte, war mein Bruder da, und ich fühlte mich nicht mehr in Gefahr“, schreibt Basim jetzt im Chat.
Iran
Wächterrat bestätigt Wahlergebnisse
30. Juni 2009
Mussawi hält den Wächterrat für parteiisch
30. Juni 2009 Der Wächterrat hat entschieden: Die umstrittene Präsidentenwahl in Iran ist gültig. Damit wird der Sieg von Amtsinhaber Mahmud Ahmadineschad offiziell bestätigt. Das berichtete am Montag das iranische Staatsfernsehen. Gut zwei Wochen nach der Wahl, gegen deren Ergebnis landesweite Proteste ausgebrochen waren, bestätigte der Wächterrat am Montag als oberste politische Instanz das Ergebnis. Der Wächterrat hatte zuvor knapp zehn Prozent der abgegebenen Stimmen neu auszählen lassen. Mit der Nachzählung vor laufenden Kameras reagierte die iranische Führung auf Beschwerden der Opposition, die von massiven Manipulationen und Betrug bei der Wahl gesprochen hatte. Bei dem brutalen Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen die landesweiten Proteste waren zahlreiche Menschen ums Leben gekommen.
Hintergründe
Irans Wirtschaft
Privilegien und Pfründe für die Pasdaran
26. Juni 2009
Von Rainer Hermann
26. Juni 2009 Wenige Tage vor der umstrittenen Präsidentenwahl war dem früheren Minister Bidschan Zangeneh der Kragen geplatzt. Fast zwanzig Jahre hatte er in verschiedenen Kabinetten gedient. Zuletzt war er bis 2005 Ölminister in der letzten Regierung von Staatspräsident Mohammed Chatami. Während eines Treffens des Ingenieursverbands wollte er nun ungehalten wissen, was denn das für eine Privatisierung sei, wenn der Staat seine Unternehmen an halbstaatliche Organisationen abtrete.
Aufstand in Iran
Wächterrat: Unregelmäßigkeiten bei Wahl
22. Juni 2009
Der mächtige Wächterrat hat Unregelmäßigkeiten bei den Wahlen am 12. Juni in Iran festgestellt. Wie der iranische Fernsehsender Press TV am Sonntag auf seiner Internetseite berichtete, habe es in 50 Städten mehr Wähler als Wahlberechtigte gegeben.
Iran
Die Revolution der Revolutionskinder
22. Juni 2009
Von Christiane Hoffmann „Es wird keine Revolution in der Revolution geben“, hatte Jürgen Habermas bei einem Besuch in Teheran im Jahr 2002 vorhergesagt. Die Revolutionäre von 1979 würden, selbst wenn sie Reformer geworden seien und eine ganz andere islamische Republik wollten, nicht gegen das islamische System aufbegehren. Kann man darin heute noch so sicher sein? Soviel ist richtig: Allzu lange liegt die letzte Revolution in Iran nicht zurück, dreißig Jahre, gut eine Generation. Nicht wenige derjenigen, die heute auf die Straße gehen, waren damals selbst dabei. In viel größerer Zahl sind es aber ihre Kinder, die jetzt demonstrieren. Denn im Gegensatz zur russischen Revolution von 1917 war die iranische von 1979 keine Palastrevolte und kein Handstreich, nicht einfach die Ablösung einer Machtclique durch eine andere. Sie gründete in einer Massenbewegung. Das gab ihr zumal zu Lebzeiten Chomeinis und während des Krieges gegen den Irak Legitimität, auch wenn viele bald das Gefühl hatten, ihre Revolution werde ihnen von den Islamisten gestohlen.
Chamenei
Ayatollah Chamenei hält an Ahmadineschad fest
19. Juni 2009
Nach den tagelangen Protesten hat Irans religiöser Führer, Ajatollah Ali Chamenei, in seinem mit Spannung erwarteten Freitagsgebet die Nation zur Ruhe aufgerufen und sich öffentlich hinter Präsident Mahmud Ahmadineschad gestellt. Zudem betonte er vor zehntausend Gläubigen auf dem Gelände der Teheraner Universität die Rechtmäßigkeit der Wahl.
Machtkampf in Iran
Mussawi-Anhänger wollen weiterkämpfen
17. Juni 2009
Nach dem umstrittenen Ausgang der Präsidentenwahl in Iran wollen die Anhänger von Oppositionsführer Mir Hussein Mussawi ihre Proteste auch am Dienstag fortsetzen. Erneut kündigten sie Kundgebungen im Zentrum der iranischen Hauptstadt an, um gegen die nach ihrer Meinung manipulierte Wiederwahl von Präsident Mahmud Ahmadineschad zu demonstrieren. Trotz Polizeigewalt und Unterdrückung einer unabhängigen Berichterstattung waren auch am Dienstag wieder Zehntausende im Norden Teherans friedlich gegen Ahmadinedschad auf die Straße gegangen (siehe auch: In Iran stehen die Lager einander gegenüber).
Iran
Schwäche wird der Wächterrat nicht zeigen
16. Juni 2009
Von Rainer Hermann, Teheran
16. Juni 2009 In Iran ändern sich die Stimmungen rasch. Am Samstag und Sonntag hatten noch die schwersten Unruhen seit der Gründung der Islamischen Republik die Hauptstadt Teheran erschüttert. Am Montag versammelten sich dann aber mehrere Hunderttausend Menschen zu einem acht Kilometer langen Schweigemarsch, der zur größten Kundgebung seit der Revolution von 1979 anwuchs. Sie war nicht, wie die meisten Kundgebungen in Teheran, staatlich organisiert, und sie blieb bis zum Abend friedlich. Dann wurden bei Zusammenstößen in Teheran, Täbriz und Isfahan sieben Menschen getötet.
|
|
|
|
|