Donnerstag, 18. Oktober 2012
Deutsche
Welle beschuldigt IranWestliche Sender gestört
Mit gezielten Störsignalen werden mehrere Auslandssender westlicher Staaten
unterbrochen. Betroffen sind unter anderem die britische BBC und die Deutsche
Welle. Letztere beschuldigt den Iran. Zuletzt waren als Folge von EU-Sanktionen
19 iranische Programme von der Satellitenübertragung über Hotbird
ausgeschlossen worden.
Die Übertragung westlicher TV- und Radio-Programme im Nahen Osten ist
offenbar gezielt gestört worden. Anfang der Woche hätten Störsignale aus Syrien
die Ausstrahlung behindert, sagte eine Sprecherin des Satellitenbetreibers Eutelsat. Einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen
Zeitung" zufolge waren neben Sendungen der BBC und Voice of America auch Angebote der
Deutschen Welle (DW) betroffen.
Die Signalüberschneidungen zu Beginn der Woche seien "absichtlich und
zeitlich begrenzt" gewesen, sagte die Eutelsat-Sprecherin.
Die "FAZ" berichtete, dass die Deutsche Welle den Iran hinter der
Attacke vermute. Die jüngste Beeinträchtigung des DW-Programms sei am
Donnerstagmorgen geschehen. DW-Intendant Erik Bettermann sagte der Zeitung, er
protestiere gegen die erneuten Eingriffe des Iran in die Medienfreiheit. Die
Deutsche Welle bereitet demnach mit anderen Auslandssendern eine gemeinsame
Resolution vor.
Teheran habe in den vergangenen Jahren wiederholt die Ausstrahlung dieser
Sender gestört, berichtete die "FAZ" unter Berufung auf eine der drei
Stationen. Demnach steht der jüngste Übergriff im Zusammenhang mit der
Abschaltung der Übertragung von 19 iranischen Programmen über den Satelliten Hotbird. Eutelsat und das
britische Unternehmen Arqiva waren mit der
Abschaltung Sanktionen der EU gegen den Iran nachgekommen. Der Westen
verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms
Atomwaffen zu entwickeln.
Fernsehen und Radio
der BBC gestört
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Der britische Rundfunksender BBC bestätigte eine Beeinträchtigung der
englischsprachigen Fernsehsenders BBC World News und des arabischsprachigen
Angebots des Senders, sowie der auf Englisch und Arabisch berichtenden
BBC-Radiostationen. Die BBC verurteile die "offenkundige Verletzung"
der internationalen Regeln über die Nutzung von Eutelsat
sowie den Versuch, den "freien Zugang zu Informationen" zu behindern,
sagte die BCC-Sprecherin.
Zu möglichen Urhebern der Störung äußerte sich die BBC nicht. In der
Vergangenheit waren bereits BBC-Sendungen auf Farsi gestört worden, hierfür
wurde der Iran verantwortlich gemacht.
Eutelsat ist einer der größten Satellitenbetreiber der Welt. Das französische
Unternehmen überträgt über 4250 TV-Kanäle in mehr als 200 Millionen Haushalte
in Europa, dem Nahen Osten und Afrika.